demnächst in der Raumgalerie:
ARCHIGRAFIE
SCHRIFT AM BAU
AGNÈS LAUBE
Veröffentlicht: 22. Januar 2025

Architektur trägt oft Beschriftungen und Zeichen, die informieren und orientieren. Im Idealfall unterstreichen sie die Entwurfsidee und stärken die Rezeption des Bauwerks. Um sie dem gestalterischen Anspruch folgend entwerfen zu können, bedarf es der Kenntnis beider Disziplinen: Architektur und Grafik. Die Ausstellung „Archigrafie – Schrift am Bau“ zeigt anhand gelungener Arbeiten von zwölf auf diese Schnittstelle spezialisierten Ateliers, wie gestaltprägend und identitätsstiftend Archigrafien für Bauwerke sein können.
Vernissage: 14. März 2025. Ausstellung: bis 2. Mai 2025
Viele kennen den Begriff „Signaletik“, nur wenige aber die „Archigrafie“. Archigrafien sind Beschriftungen an Bauwerken, auffällig und großmaßstäblich oder auch klein und fein. Durch ihre Gestalt und ihren Duktus sind sie jedoch mehr als nur dem Gebäude addierte Auskunft, sondern prägen dessen Bild und gleichzeitig den öffentlichen Raum sowie das städtische Umfeld. Dabei entstehen viele Fragen, etwa woraus sich das grafisch-konstruktive Konzept ableiten lässt: aus der Räumlichkeit, dem Material, einem Bauteil oder aus der Nutzung? Oder, welche Sprache die Architektur spricht? Arbeitet man mit ihr oder kontrastiert man sich absichtlich (und gekonnt)? Man muss Architektur lesen können und sich mit den Materialien, den Konstruktionsformen, Montagefragen und nicht zuletzt mit den Menschen, für die sie gemacht werden, intensiv auseinandersetzen.
Die Gestalterin Agnès Laube und der Architekt Michael Widrig, beide aus Zürich, arbeiten bereits seit 20 Jahren zum Thema Archigrafie, sowohl auf historisch-theoretischer, praktischer als auch auf der Vermittlungsebene. 2009 zeigten sie die Ergebnisse ihrer fortdauernden Recherchen in einer Übersichtsausstellung im Architekturforum Zürich. 2016 erschien die Publikation „Archigrafie – Schrift am Bau“ im Birkhäuser Verlag. Es folgten Vorträge, auch in der Lehre brachten beide die Thematik ein. Bei der Ausstellung „3D-Schrift am Bau“ von 2019 im Museum für Gestaltung Zürich war Agnès Laube beratend tätig.
Für die Ausstellung „Archigrafie – Schrift am Bau“ hat Agnès Laube nun zwölf Gestaltungsbüros angefragt, ihre Arbeiten im Architekturforum „Die Raumgalerie“ exklusiv zu präsentieren. Der Fokus dabei lag auf dreidimensionalen und/oder materiell besonderen Lösungen. Mehrheitlich stammen die Ateliers aus der Schweiz, wo Archigrafien aus verschiedenen Gründen schon seit einiger Zeit boomen. Zwei Ateliers sind außerdem in Stuttgart beheimatet, eines in Paris. Die gezeigten Arbeiten repräsentieren verschiedene methodische Ansätze, wie GestalterInnen auf einen Bau reagieren können. So bestehen etwa die Buchstabenoberflächen für eine Musikschule aus Hölzern, die für Instrumente eingesetzt werden, oder weisen die Schriften für eine Blindenschule eine besondere Haptik auf. Ein weiteres Projekt reagiert auf die strenge Architektur mit fluffigen Buchstaben, die mit einem experimentellen Verfahren hergestellt wurden. Auch zwei Lichtskulpturen befindet sich unter den Projekten. Die Schau soll Fachleuten Lust machen, neue Entwürfe und Ansätze zu wagen, und dem breiteren Publikum die „Augen öffnen“ für die grafischen Schichten an und in Gebäuden.
Agnès Laube ist 1964 in Lengnau/Schweiz geboren und lebt seit 1984 in Zürich. Von 1985 bis 89 studierte sie an der Schule für Gestaltung Zürich Grafikdesign (heute ZHdK). Seit 1991 arbeitet sie als freischaffende Gestalterin, seit 2004 als Dozentin. Von 2011 bis 2015 leitete sie den Masterstudiengang Design an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2016 arbeitet sie wieder freischaffend als (visuelle) Kommunikatorin mit Ateliers in Zürich und Stuttgart. Sie unterrichtet Illustrationsgeschichte an der Hochschule Luzern. Seit 2018 lebt Agnès Laube in Stuttgart.
ARCHIGRAFIE
SCHRIFT AM BAU
AGNÈS LAUBE
Vernissage: Freitag, 14. März 2025, Einlass ab 18:30 Uhr
Der digitale Raumplausch: [Datum wird noch bekanntgegeben]
auf dem YouTube-Channel des Raumjournalisten
Ausstellung: bis 2. Mai 2025
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