REPRODUKTIVES ENTWERFEN STUTTGARTER LÜCKEN

Veröffentlicht: 23. März 2022

Reproduktives Entwerfen. Bild: Seda Ünal. (DerRaumjournalist_2022-01_Stadttor am Wilhelmsplatz_Seda Ünal_497)

Neue Bauten müssen nicht immer erfunden werden, sondern können sich architektonischer Referenzen bedienen, um eine angemessene Antwort für die Stadt zu erzeugen. Dass das ohne historisierenden Zeigefinger funktioniert, zeigt die Ausstellung „Reproduktives Entwerfen“ der Hochschule RheinMain, die das gleichnamige Entwurfsprinzip mit Studierenden am Beispiel Stuttgarter Lücken durchspielt. Die Schau ist in Kooperation mit der Bürgerinitiative „Aufbruch Stuttgart“ entstanden.
Ausstellung: 10. Mai bis 7. Juli 2022

Wie viel Historie darf, wie viel muss sogar in einem architektonischen Entwurf stecken? Die Macher von „Reproduktives Entwerfen“ haben dazu eine eindeutige Haltung: Mit ihrem Entwurfsprinzip bekennen sie sich zunächst zu allem in der Architekturgeschichte Vorhandenem, ob gebaut oder nur Papier geblieben. In der festen Überzeugung, nicht immer Neues erfinden und somit immer wieder bei Null anfangen zu müssen (und dies auch gar nicht zu wollen), bedienen sie sich konkreter architektonischer Referenzen, um sie an anderer Stelle neu aufzuführen. Die Auseinandersetzung wird dabei geleitet von der präzisen, möglichst wörtlichen Aneignung des Bestehenden, um daran und daraus für heute zu lernen.

Der Begriff des „Reproduktiven Entwerfens“ – im Jahr 2014 von den Architekten Georg Ebbing, Moritz Henkel, Philipp Rentschler und Ulrich von Ey entwickelt – beinhaltet sowohl eine historische als auch fortschrittlich-produktive Dimension. Es ist ein stetiger Prozess sanfter Erneuerung, die Wiederaufnahme und Neukonstruktion von Traditionen mit zeitgenössischem Anspruch. Grundlage für die vorgelegten Entwürfe ist das 2014 formulierte Manifest mit seinen acht Thesen, das in gedruckter Form auch aus der Ausstellung mitgenommen werden kann.

Die Ausstellung in der Raumgalerie ist in zwei Bereiche unterteilt: Der erste widmet sich fünf Stuttgarter Lücken, für die Studierende während eines Semesters mithilfe unterschiedlicher Referenzen mögliche Stadtbilder entworfen haben, etwa dem Kaufhof-Areal (Bad Cannstatt), dem Areal der Neckar-Realschule oder dem Parkplatz neben dem Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg. Für den Platz der Deutschen Einheit bei der Liederhalle wurde zudem ein „Haus der Musik“ entworfen. Dazu wurde auf örtliche Referenzen von Paul Bonatz, Richard Döcker oder Rolf Gutbrod zurückgegriffen. Ziel der Entwürfe war, die ausgewählten Orte zu stärken und ihnen eine unverwechselbare Identität zu verleihen. Der zweite Ausstellungsbereich zeigt eine Auswahl von Arbeiten des Reproduktiven Entwerfens von 2014 bis 2022, die in unterschiedlichen Konstellationen auch mit anderen Hochschulen in der Lehre entstanden sind. Bei einem „PAIRfect-Spiel“ in den Galerieräumlichkeiten können außerdem spielerisch bedeutende Referenzbeziehungen aufgedeckt und entdeckt werden.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der unabhängigen und überparteilichen Bürgerinitiative „Aufbruch Stuttgart e. V.“ entstanden, die sich für eine Zukunft mit besserer Urbanität, Lebensqualität, Kultur und Strahlkraft in Stuttgart einsetzt. Wir danken herzlich für die inspirierende Zusammenarbeit!

 

REPRODUKTIVES ENTWERFEN
STUTTGARTER LÜCKEN

Vernissage: Dienstag, 10. Mai 2022, Einlass ab 18 Uhr
Um bei der Ausstellungseröffnung das Abstandhalten zu ermöglichen, wird das Get-together möglichst im Außenraum stattfinden. Der Zutritt zur Ausstellung erfolgt nur unter Einhaltung der geltenden Corona-Verordnung der Landesregierung.

Die Bundesstiftung Baukultur Sommerreise zu Gast: Dienstag, 28. Juni 2022, 11 bis 14 Uhr
Um besser planen zu können, freuen wir uns über einen kurzen Hinweis per E-Mail an derraumjournalist@raumjournalist oder einen Klick auf LinkedIn, ob Sie kommen möchten.
Die Baukultur Sommerreise wird mit Filmen und Fotos dokumentiert, die unter den Hashtags #baukultursommerreise und #netzwerkbaukultur geteilt werden.

Kuratorenführung: ebenfalls Dienstag, 28. Juni 2022, parallel zum Besuch der Bundesstiftung Baukultur bis ca. 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: bis 07. Juli 2022

Ort: Die Raumgalerie, Ludwigstraße 73, 70176 Stuttgart
Öffnungszeiten: siehe Seitenleiste oben oder HIER

 

Beispiele des reproduktiven Entwerfens:

 


Impressionen von der Vernissage:

 

In Kooperation mit:

Hochschule RheinMain Logo. (Hochschule_RheinMain_Logo)
Reproduktives Entwerfen. Bild: . (Aufbruch Stuttgart_logo_2)

Wir danken für die freundliche Unterstützung:

Ausstellungspartner:

Logo FSB

Medienpartner:

Baunetz Logo   Baunetz Logo   German-Architects.com   db Deutsche Bauzeitung Logo. (db-Logo)   AAD Logo. (AEX_Logo)   Lift Logo. (Lift_Logo)   Lift Logo. (Lift_Logo)

 

Titelbild der Ausstellung: Entwurf zum Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt von Seda Ünal, B. SC. Architektur, HSRM Wiesbaden

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